Heiße 70 PS, 4 Reifen, 2 Sitze, 2 USB Steckdosen und ein Innenausbau um 50€ – das ist unser Lada Niva Bj 1991, auch liebevoll genannt – Hotel Ladifornia. Warum Hotel? Für ein bis zwei Monate im Jahr ist dieses Auto unser zuhause. Wir schlafen im Auto oder in der Hängematte. Alles was wir zum Überleben in der Afrikanischen Wildnis benötigen haben wir dabei, inkl. Ersatzteile, denn diese gibt es in Afrika für dieses Fahrzeug nicht, man ist vollkommen auf sich gestellt.
Stefan Maier hat das Fahrzeug im Jahr 2014 in Österreich um 1000€ gekauft, mit dem Ziel, von Graz aus los zu fahren und Afrika in Etappen zu umrunden und die wesentlichen Teile dieses Kontinents, abseits der bekannten Touristenpfade zu bereisen. Ich, Felix Rupitsch bin seit geraumer Zeit Teil dieses Abenteuers. Ich habe Stefan ganz am Anfang unserer gemeinsamen Zeit in Afrika mal gefragt: Stefan oida, warum eigentlich mit an Lada? Die Antwort kam schnell: Najo, mit an Land Cruiser kann des ja jeder.
Zu Zweit haben wir mit dem kleinen Russen die Länder Südafrika, Mosambique, Botswana, Simbabwe, Sambia, Malawi und die demokratische Replik Kongo bereist. Es ist schon ein halsbrecherischer Akt mit diesem rustikalen Vehikel so weit zu fahren, immerhin knapp 65.000 km bis dato, aber in der Regenzeit, eines der gefährlichsten Länder der Welt zu bereisen grenzt vermutlich schon an Wahnsinn. Was wir aber erleben durften in diesem Land, der Kongo DRC, sprengt wohl jegliche Vorstellungskraft. Eine James Bond artige Flucht aus einer der dubiosesten Grenzstädte der Welt, ein Wettlauf gegen die Zeit mit korrupten Behörden und ein Erlebnis in den Hochebenen der Kundeungu-Berge welches wir wohl bis an unser Lebensende niemals wieder vergessen werden. Ich bekomme heute noch Gänsehaut beim Schreiben wenn ich daran denke. Viel Humor, atemberaubende Landschaften, spannende Geschichten und viel Buschmechanik zeichnen diesen Reisevortrag aus.